Overijssel

In Overijssel / Niederlande

Nachdem die deutschen Bootsbasen erstaunliche Preise verlangen und die führerschein- freien Bootsreviere recht ... übersichtlich sind, entschlossen wir uns (wieder mal recht spät) in den Niederlanden einen einwöchigen Bootsurlaub zu machen. Da wir Friesland ja nun schon mal befahren hatten, wollten wir was anderes sehen und buchten ein kleines Stahl- boot im Narrow-Boat-Stil in Overijssel.

Das Boot war zwar kein Palast, was die Größe anging, aber mit Holzvertäfelung und schön großen Fenstern sehr gemütlich. Aufgrund des beengten Raums fiel zwar das Wasch- becken im Duschraum/WC weg, aber wozu gibt’s die Spüle ... und ein Bootslayout, das man vorher hätte genauer studieren können. Auch der Gas-Durchlauferhitzer für Spüle und Dusche war ungewohnt, funktionierte aber ebenso anstandslos wie die Standheizung, die morgens und abends doch nötig wurde, denn für Ende April hatten wir zwar tagsüber (fast) ausschließlich Super-Sommer-Wetter, aber nachts kühlte es doch sehr aus.

Dass wir mit unserem Boot gemäß Auflage des Vermieters nicht auf die Ijssel und einige andere Strecken durften (Ijsselmeer ist wohl für alle führerscheinfreien Fahrten tabu), haben wir anfangs doch sehr bedauert ...
 

... aber die Begegnungen mit Schiffen der “anderen” Art sind einfach keine Freude und man braucht dann im Nachhinein nicht mehr sooo dringend auf die noch befahrenere Ijssel.

(Li.: Binnenschiff auf dem Zwarte Water zwischen Hasselt und Zwolle)

Am Zwarte Water kann man das unspektakuläre Zwartsluis besuchen und etwas weiter stromauf in Hasselt in der Stadtgracht festmachen und übernachten ... wenn denn das Boot klein genug ist! Die Passantenplätze draußen am Zwarte Water sind dem Schwell der Schiffe ausgesetzt und daher nicht so erholsam.
Der Liegeplatz in der Stadtgracht ist jedenfalls sehr idyllisch wie man sieht ....

... selbst bei Nacht.

Im Revier gibt es viele schöne alte Städte und Dörfer, hier soll nur auf das idyllische Blockzijl mit seinem kleinen Hafen und der Schleuse mitten in der Stadt hingewiesen sein.

Allerdings sollte man sich überlegen, ob man tatsächlich in einem der vielen Häfen übernachten will oder nicht doch lieber außerhalb an einem Liegeplatz festmacht. Dort in der Einsamkeit gibt es dann zwar keine Kneipen und Restaurants in Reichweite, aber es werden dafür auch keine Liegegebühren fällig.
Ein oder zwei Stunden im Hafen festzumachen, um einen Spaziergang zu machen oder einzukaufen, erlaubt der Hafenmeister eigentlich immer; zumindest war das in der Nebensaison so.

Im Gegensatz zu Friesland gibt es nicht so viele Hubbrücken und die meisten davon sind auch noch kos- tenlos. Viele sind auf automatischen Betrieb umgerüstet und öffnen beim langsamen He- ranfahren schnell und zuverlässig.
Bei den wenigen kostenpflichtigen Hub- brücken wird wie in Friesland via Klomp- zak (einen Holzschuh an einer Angel) be- zahlt.

Zum Schluss auch hier unsere Erkenntnisse aus diesem Bootsurlaub:

 

Die Holländer sind wieder mal freundlich und hilfsbereit, man kommt mit Deutsch und Englisch wunderbar zurecht.

 

Auch dieses Mal galt: “Wer zu spät kommt .... “ diese Weisheit haben wir beim Mieten von Hausbooten mal wieder nicht beherzigt und mußten mit dem Vorlieb nehmen, was die anderen übrig gelassen hatten (dafür war unser Boot dann aber auch wirklich bequem und gemütlich ... Glück gehabt!)

 

Die Mietboote (unseres scheinbar insbesondere) sind auf max. 2200 RPM gedros- selt, was auf strömungsfreien Kanälen für ca. 8 km/h reicht. Die anderen (oftmals Privat-)Jachten waren deutlich schneller und deutlich ungehalten, wenn man nicht in die Gänge kam ... da muss man dann doch ein gesundes Maß an Dickfelligkeit und Nerven beweisen.

 

Das Zwarte Meer, Zwarte Water und vermutlich auch Ijssel sind stark mit Berufs- schifffahrt befahrene Binnengewässer. Auch wenn man auf dem Deich steht und sich ansieht, wie diese Riesen “langsam” dahinfahren ... auf dem Wasser mit einem kleinen, langsamen Boot sieht die Sache ganz anders aus und läßt auch gern mal Sorgenfalten aufkommen.
Wir haben es jedenfalls vorgezogen, lieber die kleineren Kanäle zu befahren, die keinen Berufsverkehr aufweisen. Schließlich soll es ja ein Bootsurlaub sein.

 

Entgegen unserer Erfahrungen vom Hochsommer in Friesland bietet es sich nicht nur an, wetterfeste Kleidung dabei zu haben, sondern auch ausreichende Mengen Sunblocker für die schönen Tage, von denen wir diesmal (wohl zum Ausgleich) eine ganze Menge hatten.

 

Overijssel ist im Gegensatz zu Friesland noch nicht so überlaufen (Stand 04/2003) und man kann dort auch an Hochsaison-ähnlichen Tagen wie Ostern einen ruhigen Bootsurlaub machen.


[Heutling.de - Home] [Downloads] [Newsletter] [Urlaub auf Hausbooten] [Norfolk Broads] [Shannon] [Friesland] [Lough Ernes] [Canal du Midi] [Llangollen Canal] [Overijssel] [Avon-Ring] [Caledonian Canal] [Kennet & Avon] [East Midlands-Ring] [Feedback] [Gästebuch] [Links] [Rezepte] [Release-History] [Impressum]